Saturday, October 27, 2012

אוניברסיטה - Uni

### GANZ VIELE FOTOS SIEHE UNTEN ###


Haifa!

Okay, ich hätte früher schreiben sollen, das Ganze ist jetzt 2 Wochen her, ich werde versuchen, es so gut wie möglich zu rekonstruieren!
Am Sonntag klingelte mein Wecker um 9, Dror war schon weg zur Arbeit (Sonntag ist hier ja der erste Tag der Woche, das Wochenende ist Freitag und Samstag), ich packte meine letzten Sachen ein und wartet auf meine Mitfahrgelegenheit. Welch ein Service: Vor der Haustür abgeholt, bis direkt zur Uni gefahren, für 5 Euro! Und dabei kostet Sprit hier genauso viel wie in Deutschland!
Das Unigelände ist riesig; ich fragte nach meinem Studentenwohnheim “Federman Dorms” und wurde durch unzählige Gebäude geschickt, alle von ihnen gnädigerweise mit einem Fahrstuhl versehen, sodass mein Koffer mich nicht übermäßig behinderte. Dort angekommen wurde ich auf den „Moadon“ verwiesen (das heißt übersetzt einfach Club), wo ich mich mit meinem Gepäck einfinden solle; dieser befand sich glücklicherweise direkt neben dem Federman Dormitory, und ebenfalls neben einem Minimarkt, der erstaunlich gut ausgestattet ist (unser gesamter Hausstand wurde hier erworben!).
Im Moadon saßen noch zwei andere Mädels, Amerikanerinnen. Mit einer von ihnen, Avry, unterhielt ich mich länger, während wir unsere Formulare ausfüllten. Dann wurden wir mit unseren Zimmerschlüsseln ausgestattet und zogen in die jeweiligen Appartements; meins ist die 119 im 1. Stock, den Koffer nur eine Treppe hoch tragen, und direkt wurde mir Hilfe angeboten, lässig. Das Appartement selbst besteht aus einem Koch-/Wohnraum, einem Bad mit separater Dusche und separatem Klo und drei Schlafzimmern mit jeweils 2 Betten, Schreibtischen und Schränken sowie einigen Wandregalen. Also eher spartanisch, ein Bad mit 6 Personen, aber es klappt bislang erstaunlich gut. Später zog Daniela in eines der anderen Zimmer, ein Mädchen aus Texas, deren Vater Jude ist und die einen Freund in einem Moschaw (ähnlich einem Kibbuz, so eine Kollektiv-Siedlung) etwa 2 Stunden entfernt von Haifa hat.
Die Uni selbst liegt oben auf dem Berg, ganz oben, neben dem Nationalpark „Karmel“ (so heißt der Berg); man hat von der Uni einen unglaublichen Blick, aber der Campus ist eine eigene kleine Welt, gerade weil die Stadt selbst recht weit weg ist (30-40 Minuten Busfahrt immerhin). Es gibt auf dem weitläufigen Gelände Geldautomaten, Cafés, eine Post, Copyshops, den kleinen Supermarkt, einen Handyladen/Telefon- und Internetanbieter, einen Buchladen (mit Studentendiscount!) und verschiedene Caféterias. Unter der Woche ist vor dem Hauptgebäude immer (Floh-)Markt, wo verschiedene Händler Kleidung, Schmuck, Taschen etc. anbieten (das „Floh“ in Klammern, weil es sich um professionelle Verkäufer und Ware aus erster Hand handelt). Noch immer hatte es nicht geregnet; das Wetter war sonnig und warm wie schon zuvor.
Mit Daniela unterhielt ich mich lange, im Moadon trafen wir noch viele andere internationale Studierende und ich lernte Steffi aus Emsdetten (!) und Lena aus Münster kennen.
Abends fuhren wir mit allen in die Stadt, zu einer Bar. Sara aus Polen, Daniela und ich entschieden uns, etwas herumzulaufen, bis zum Carmel Center (da war auch das Film Festival) und aßen eine Kleinigkeit bei Aroma.
Am nächsten Tag trank ich mit Daniela morgens Kaffee, außer uns wohnte noch keiner in unserem Appartement, die reguläre Uni beginnt eine Woche später. Um 8 Uhr begann eine Campusführung, die wir knapp verpassten; wir holten aber zur offiziellen Begrüßung wieder auf. Jeder stellte sich einzeln vor, mit Namen, Herkunft und Heimatuni/Studienfächern. Die meisten Amerikaner_innen, aber auch viele Deutsche, unter anderem eine Jungsfraktion aus Bremen.
Nachmittags erhielten wir eine Bibliothekseinweisung, abends saßen wir alle gemeinsam auf den Bänken vorm Moadon und wurden später mit Trommeln bespaßt, zwei Trommler mit 1000 verschieden Trommelinstrumenten brachten uns einen Rhythmus bei. Mit Sara, Ted und Jan aus Polen saß ich später noch bei einem Bier zusammen.
Am nächsten Morgen war der Hebräisch-Einstufungstest; ich hatte wie einige andere auch meinen bereits zu Hause gemacht und abgeschickt, darum musste ich nur noch in den mündlichen Test. Nachmittags begannen die ersten Kurse. Die ersten zwei Wochen waren „Schnupperwochen“, ich besuchte sehr viele Kurse. Den Rest der Woche fasse ich kurz zusammen: Ich kam in Kurs 6 von 7 in Hebräisch, aber auch wenn ich erstmal stolz war, ist es sooo schwierig! Wir lesen reguläre Tageszeitungen und Kurzgeschichten, und nur dank meiner super netten Mitbewohnerin Adi verliere ich nicht völlig meine Motivation. Von den angebotenen Kursen entschied ich mich für 2 aus dem Anthropologie-Bereich (Jewish Ethnic Groups und Contemporary Israel) sowie 2 aus dem Bereich Kommunikationswissenschaften (Media in War and Crisis und Media, Politics und Public Opinion, beide bei der gleichen Dozentin). Alle Kurse sind auf Englisch. Die regulären Kurse dauern 3 Stunden, einer dauert 4. Dazu kommen jeden Morgen 2 Stunden Hebräisch, das Ganze Montag bis Donnerstag. Hebräisch wird auf Hebräisch unterrichtet, zumindest in Stufe 6. Erster Satz der Dozentin: „Die Israelis sprechen nicht langsam, und damit ihr euch dran gewöhnt, spreche ich auch nicht langsam, nechon!?“. Oh, äh, alles klar. Mann ey, Hauptsache.
Zusätzlich zu den Stunden in der Uni, die ja soweit machbar sind, kommen unglaubliche Mengen an Haus- und sonstigen Arbeiten: in Hebräisch schreiben wir alle 2 Wochen einen Test, wovon jeder in die Endnote eingeht, besonders aber das Zwischen- und Endexamen. Zusätzlich seitenweise Hausaufgaben und Übersetzungen. In beiden Kommunikationskursen müssen wir jeweils pro Woche 50 bis 100 Seiten lesen und jeweils 4 Kommentare schreiben, die wir der Dozentin schicken. Es gibt auch in diesen beiden Kursen jeweils eine Zwischen- und eine Abschlussprüfung. Abschlussprüfungen entsprechen Hausarbeiten, also 10-15 Seiten Text. In den anderen beiden Kursen sieht es ähnlich aus, minus Kommentare. Außerdem muss man in jedem der Kurse eine Präsentation halten einmal, auch in Hebräisch (auf Hebräisch). Wochenende, ade!
Auf dem Campusgelände gibt es außerdem übrigens ein kleines Keller-Fitnesstudio – und einen Tennisplatz! 2 Mal pro Woche gibt es Tennisunterricht bei Robi, es macht super viel Spaß und die anderen Spieler_innen sind wirklich nett, sie bringen mir Wörter bei, mit Ofir spiele ich noch ein bisschen nach Ende der Stunde, wenn der Platz frei ist, und Robi selbst ist Veganer und macht demnächst ein eigenes Restaurant in Haifa auf; er hat mir Tipps für vegane Läden etc. in Haifa gegeben. Und es macht so viel SPASS endlich wieder Tennis zu spielen!!! An der FU wird das leider immer nur früh morgens angeboten, hier ist es mittwochs und sonntags je um 19 Uhr.
In der Woche haben wir abends oft zusammen gekocht, draußen gesessen, es gab Info- und andere Veranstaltungen im Moadon und ich habe mich für ein Freiwilligenprogramm gemeldet, bei dem ich 2 Stunden die Woche entweder in einer Tierauffangstation oder mit Holocaust-Überlebenden arbeiten werde, das entscheidet sich nächste Woche. Ich freue mich drauf! Wir machten auch eine Stadttour mit allen zusammen, in das arabische Viertel Wadi Mussa, zum Markt und in die Deutsche Kolonie, die von unseren Landsleuten ende des 19. Jahrhunderts hier errichtet wurde, deren damalige Bewohner aber auf Grund möglicher Kollaboration mit den Nazis in den 1930er Jahren vertrieben wurden.
Am Wochenende ging ich mit Lena und Steffi ins Grad Canyon (Canyon heißen hier die Shopping Malls) und wir gingen in einem richtigen Supermarkt ein paar Basics einkaufen. Dann fuhren wir in die Deutsche Kolonie in der Innenstadt nahe des Hafens und der Bahai-Gärten (dazu später mehr) und aßen Shakshuka bzw. Foccacia in einem Café. Shakshuka ist ein Pfannengericht aus Tomaten, Zwiebeln und Paprika mit Ei und bestimmten Gewürzen.
Leider war die Touristeninformation geschlossen, darum fuhren wir mit einem der letzten Busse zurück zur Uni (die fahren Freitags nur bis 4, wobei man in Haifa immer noch mit Sherutim auskommt, das sind Kleinbusse, die immer durch die Gegend fahren. Haifa ist aber insgesamt die mobilste Stadt des Landes, vermutlich, weil hier die verschiedenen Religionen (friedlich!) nebeneinander wohnen und Christen und Muslime freitags und samstags doch gerne Bus fahren. Hier gibt es auch Nachtbusse und Israels einzige U-Bahn, die immerhin 6 (!) Stationen besitzt.
Abends war Party im Moadon, die Musik war ziemlich lame, sodass der Großteil der Party draußen stattfand. Es war etwas befremdlich: Die Amis, die ja auch früher mit der Highschool fertig sind als wir, sind alle so um die 20, sodass sie zu Hause ja legal gar nicht feiern gehen und trinken dürfen. Die Szenen, die dabei herauskommen, erinnern an frühe Pubertät in Deutschland: Abstürze der feinsten Art, betrunkenes Gekreische und Hormonexplosionen, ein Fest. Staunend stand ich mit Lena, Steffi und Lisa-Marie in der Mitte dieses Geschehens. Auch die Polen schien das Bild zu befremden; die deutschen Jungs machten einfach mit, richtig so. Wir unterhielten uns draußen, auch einige Israelis stießen dazu, wir wurden spontan zu einer Grillparty eingeladen. Gegen 3 waren die meisten im Bett.
Samstag ging ich mit Lena im Nationalpark wandern; die Ranger wollten uns den Weg zum Strand nicht zeigen, weil das angeblich 5 Stunden dauert. Nach etwa 2,5 Stunden waren wir in Tirat Carmel, einer Art Vorort von Haifa, noch nicht ganz am Strand. Da es aber Abend wurde (hier wird es immer schon um 5 dunkel, um 6 ist es komplett Nacht), kauften wir uns ein Eis und nahmen eines der Sherutim zu einer Bushaltestelle, von dort einen Bus ins Zentrum und dann einen anderen Bus zur Uni. Jeez, der Weg zurück per Bus dauerte fast so lange wie der zu Fuß hin! Der Wanderweg war übrigens wunderschön, Fotos folgen bald!
Sonntag war ich tatsächlich sehr produktiv, machte Hausaufgaben und lernte etwas Hebräisch (aah, ich hab sooo viel vergessen!). Montag dann wieder Uni.
Dienstag gingen wir mit einigen Leuten ins Attermann, eine Studentenbar mit spezieller Happy Hour am Dienstag. Da unsere Gruppe sehr groß war, konnte man uns aber keinen gemeinsamen Tisch anbieten, darum gingen wir stattdessen ins Beer House, eine auf bayrisch gemachte Bar bei der Cinemateque. Ich unterhielt mich viel mit Patrick aus Bremen, der in Erfurt studiert, und mit Lisa-Marie aus Darmstadt. Wir bestellten Cocktails, die vor allem aus Eis und Schnaps bestanden; da Ersteres aber Zweiteres überwog, wurde dies kein Trinkgelage. Ihr wärt stolz auf mich; bis auf dein einen Abend in Jerusalem war ich hier kein mal auch nur annähernd betrunken! Samar, eine Israelin, die ich ganz furchtbar an eine „super coole“ Freundin ihrerseits aus Frankfurt erinnerte, lud mich spontan zu ihrem Geburtstag nächsten Dienstag im Attermann ein.
Wir nahmen den letzten Bus zurück, gegen 12. Ich konnte nicht schlafen (kann ich irgendwie in dem Dorm Room generell nicht so gut, trotz Jalousien und der Tatsache, dass meine Mitbewohnerin so gut wie nie hier schläft, sondern oft zu Hause oder bei ihrem Freund.
Mittwoch hatte ich super schlechte Laune dank Schlafmangels und war froh, als ich der Uni entkommen und mich in mein Bett verkriechen konnte. Das abendliche Tennistraining heiterte mich auf; mit Ofir spielte ich noch eine halbe Stunde länger. Anschließend wurde ein Film im Moadon gezeigt, der neue Spiderman (haha, legal? Den Untertiteln nach zu urteilen wohl eher nicht, aber Copyright-Gesetze sind hier eh was anderes), suuuper Film (<= Sarkasmus!).
Donnerstag hatte ich wieder meinen 4Stunden-Kurs (Media, Politics & Public Opinion). In der vorigen Woche waren wir zuerst etwa 12, nach der Pause noch 5 gewesen. Diese Woche war ich als einzige Studentin der International School da, außerdem noch 4 Israelis, 3 männlich und 1 weiblich. Sondra (hier spricht man seine Dozierenden mit Vornamen an) Rubenstein fragte mich vor Beginn der Stunde und in der Pause, wo denn alle seien; ich erfand einige plausibel klingende Ausflüchte, Tatsache ist, dass die meisten den Kurs nicht besonders interessant fanden, mich eingeschlossen. Ich war aber froh, wiedergekommen zu sein; Sondra schien zu ihrer Form gefunden zu haben, diese Stunde war um einiges interessanter.
Wir müssen für diesen Kurs eine Kampagne entwerfen, inkl. kompletter Planung, allen in allem 5 Seiten Proposal und 15 Seiten Vorstellung der Kampagne, plus Powerpoint. Ich habe mich entschieden, eine Kampagne über vegane Krankenhausnahrung zu machen, habe schon eine Menge Ideen. Wer weiß, vielleicht starte ich die später wirklich mal!
Donnerstag Abend war Straßenfest in der Masada-Street: 2 Bühnen, kunterbunte Künstlermenschen, alles von Akkustikmusik bis chinesischem Schattentheater, als Highlight eine vielmenschliche Funk-Soul-Jazz-... - Band. Ich lernte Hadas kennen, eine Schauspielerin, die in Haifa Parties organisiert; außerdem unterhielt ich mich zum ersten Mal länger mit Mette aus Dänemark, wir beschlossen, im März zusammen in Flensburg feiern zu gehen.
Mit Lena fuhr ich nach dem Ende des Straßenfestes zurück. Zuhause las ich noch bis halb 5 in „50 Shades of Gray“, das ich mir mit 3 anderen Büchern am Tag zuvor im Book Shop gekauft habe (2 der Bücher für die Uni, außerdem noch 2 Bücher für den Hebräischunterricht, die ich aber schon Dienstag gekauft hatte. Auch Harry Potter auf Hebräisch hab ich mir hier gekauft!).
Freitag hatte ich den ganzen Tag Kopfschmerzen und hielt mich vor allem im Bett auf (übrigens nicht alkoholisch induziert, ich habe es auch Donnerstag bei Weitem nicht übertrieben, obwohl das Bier zum ersten Mal bezahlbar war). Erst abends ging es mir besser und ich machte mich an meine Hausaufgaben. Samstag putzte ich ein bisschen, wusch Wäsche, lernte mit Lena Vokabeln in der Sonne und sah mit ihr später noch die Heute Show online an, wir unterhielten uns bis Mitternacht, dann telefonierte ich noch mit Finja. Morgen fahre ich in die Stadt und schaue mit den veganen Laden mal an, von dem Robi erzählt hat, vermutlich mit Pia zusammen, die hier an der Uni Praktikum macht und mit der ich Hebräisch an der Uni in Berlin hatte. Uund ich muss mir den zweiten Teil der „Fifty Shades“- Reihe kaufen: Das Buch war zuu schnell vorbei! Und leider ist der Berg von Hausaufgaben auch nur unwesentlich kleiner geworden...

Soooo, und hier die versprochenen Fotos (habe die von Lena, weil meine Kamera noch unterwegs ist):


So sehen die Zimmer hier aus (hier Lenas) - wenigstens ist die Aussicht aus dem Fenster super!



Küche


Die Gute Stube


Bad


Aussicht von der Uni


Wir internationale Rasselbande (Teilausschnitt)


 Dorms


Schuk (= Markt) Shopping-Tripp


Wadi Nisnas, Haifas "Altstadt"


Arabischer Zuckerbäcker


Abendbrot bei Lena mit Daniela (links) und Steffi


Straßen in Berge hauen, im Hintergrund das Meer


McDonald's auf Hebräisch


Deutsche Kolonie, im Hintergrund die Bahai-Gärten


Bahai von unten


So sieht's aus (ich habe ein ähnliches Schild für eine spanische Reisegruppe übersetzt, hehe!)


Moadon-Party-Poserbild 


Karmel-Nationalpark #1


#2


Daniela und Lena auf dem Campus, links das Greg's Café


Mette und Lena auf dem Street Festival in der Massada-Street

...neue Freunde?


Shabbat-Dinner in der Uni (links Aida, daneben Violetta; rechts halb im Bild Steffi, dahinter Daphne aus Holland und Mette aus Dänemark


Die Bahai-Gärten von oben


Joa, schon ganz schick hier :)



Saturday, October 13, 2012

Tel Aviv - Der Frühlingshügel

Tel Aviv-Jaffa (hebräisch ‏תל אביב-יפו‎ Tel Aviv-Jafo, Tel-Aviv bedeutet Hügel des Frühlings; arabisch ‏تل أبيب يافا‎ Tall Abīb Yāfā), oft auch nur Tel Aviv, ist eine Großstadt in Israel.
Das 1909 gegründete Tel Aviv war ursprünglich ein Vorort der bereits seit der Antike bestehenden Hafenstadt Jaffa. 1950 wurden beide Städte zum heutigen Tel Aviv-Jaffa vereinigt.
Dieses sagt Wikipedia über Tel Aviv, die heimliche Hauptstadt Israels. Während Jerusalem unantastbar und doch gespalten Pilger aus aller Welt anzieht und den "Knesset", das israelische Parlament beherbergt, ist die "Blase" Tel Aviv der Spiegel einer modernen Gesellschaft, die sich ihrer Wurzeln dennoch bewusst ist.

Naja, und nun Tel Aviv und ich: Am letzten Dienstag machte ich mich auf, von Rishon nach Tel Aviv zu fahren, was je nach Verkehrslage 20-40 Minuten dauert. Über Couchsurfing hatte ich mir einen Schlafplatz organisiert bei Mudi, der mal für Amnesty gearbeitet hat. Ebenfalls über Couchsurfing hatte ich Meredith kennen gelernt, die ein internationales Tanzprojekt zum Thema Holocaust betreut und Hilfe mit der deutschen Bürokratie benötigte. Mit ihr wollte ich mich an der Zentralen Busstation treffen, der Tachana Merkasit Tel Aviv in der Levinski-Straße. Dort ließ ich mich also vom Busfahrer rausschmeißen und wartete in einem kleinen Café, das erstaunlicherweise nach zu lange gegorenem Palmwein roch. Die Busstation selbst ist recht schäbig, wie in Jerusalem beherbergt auch sie eine Shopping-Mall, allerdings nicht die netten kleinen Restaurants und Cafés und ist auch weit weniger modern und, naja, sauber. Dennoch hat sie etwas, mit dem Jerusalem nicht mithalten kann: Ich stolperte hier, direkt außerhalb des Gebäudes, auf einen kleinen Laden, dessen Besitzer aus Mumbai kommt und der neben indischen Gewürzen auch (vermutlich nicht ganz legal, aber Copyright ist in Indien ja eher nicht so'n Ding) Bollywood-Filme selbstgebrannt auf DVD verkauft!! Dort beschaffte ich mir das neuste Meisterwerk mit Akshay Kumar <3, dem schönsten Mann Bollywoods.

Akshay Kumar in "O.M.G. Oh My God"

Meredith hatte einen Notfall auf der Arbeit und schlug vor, sich erst später zu treffen und zwar am Alma-Strand (Tel Aviv, das sieht man auch auf der Karte unten, ist eigentlich eine Düne; es gibt NUR Strand). Mit der Hilfe zweier sehr netter älterer Herren und meines Lonely Planets versuchte ich, diesen Strand zu lokalisieren. Einer der beiden Männer hatte einen Bruder in Wuppertal und sprach sehr gutes Deutsch, aber kein Englisch; der andere passabel Englisch, aber kein Deutsch. Sie unterhielten sich also mit mir in der jeweiligen Sprache, versäumten aber, beim Gespräch untereinander ins Hebräische zu wechseln, sodass sie sich untereinander nicht mehr verstanden, was ihnen erst nach einer Weile auffiel, allerdings schienen sie keinen Ausweg zu sehen und behielten diese Art der (Miss-)Kommunikation bei. Wunderbar!
Der Lonely Planet gab mir schließlich die benötigte Auskunft und ich machte mich auf den Weg. Ich kam schließlich nach einer Tour durch das Florentiner-Viertel in Jaffo aus (das ich ja schon ein wenig kannte von unserem Ausflug in der letzten Woche) und von dort aus ging ich am Meer entlang zum Alma Beach. Vor einer öffentlichen Toilette saß ein Erste Hilfe Lifeguard und bot mir an, mich zu ihm zu setzen, während ich auf Meredith wartete. David, etwa Mitte bis Ende 40, erzählte mir von seinem Job als Strandwächter, seinen Appartments, die er an Touris vermitete, und meiner ihn furchtbar ergreifenden Schönheit; am Ende lud er mich ein, wann immer ich in Tel Aviv wäre in einem seiner Appartments zu wohnen mit so vielen Freunden (oder lieber Innen?) wie ich wolle und ich verließ mit seinen kompletten Kontaktdaten inklusive Skype, Yahoo und Handynummer den Platz, um Meredith direkt unten am Strand zu treffen.
Sie (Amerikanerin übrigens, wie so viele hier) kannte David auch, sodass ich ein weniger schlechtes Gewissen hatte, seine Nummer unauffällig aus meinem Handy zu löschen. Wir unterhielten uns am Strand über ihr Projekt und die deutsche Bürokratie sowie über Rassismus in Berlin. Ich finde, sie war der Stadt gegenüber unfair und hat Vieles an Einzelberichten festgemacht; natürlich bin ich aber auch nicht gerade jemand, der in das Schema passen würde, um in Berlin diskriminiert zu werden.
Ori hatte sich am Nachmittag endlich gemeldet, ein israelischer Freund von mir aus Berlin, der gerade zurück gekommen war. Ihn rief ich nun an und wir verabredeten uns zum Essen in der Bograshov-Straße; Meredith brachte mich zum Bus. Ich erzählte, dass ein Freund von mir in einem israelischen Restaurant gearbeitet habe und seiner Erfahrung nach jüdische Geschäfte weniger häufig kontrolliert werden in Deutschland, was Schwarzarbeit einfacher macht. Das war wie ein rotes Tuch für die Tochter eines Holocaust-Überlebenden, die mir zunächst einen (vollkommen unnötigen und übertriebenen) Vortrag über den Unterschied zwischen Junden und Israelis hielt und mir dann vehement widersprach. So sehr ich mich auch bemühte, zu einem Themenwechsel war sie nicht mehr zu bewegen und so stieg ich sehr erleichtert in den Bus 25 zum Dizengoff Center. Von dort fand ich ziemlich leicht zum Restaurant "Ha'Pizza" und tauschte auf der Toilette meine Strandkleidung gegen andere, wobei ich etwa 50 Kilo Sand hinterließ. Da der Laden unglaublich voll war, nahmen wir ein Taxi zu einem kleinen Humusladen weiter südlich in der Stadt und aßen verschiedenen Hummus, ich bestellte "Ful", mit Kichererbsenstückchen und ganzen Kichererbsen; es gibt noch mehr Variationen, aber eigentlich ist es immer Hummus mit Knoblauch und/oder Sesamsoße (Tahini) und/oder Kichererbsen und/oder Gewürzen... Auf jeden Fall lecker. Man bekommt Oliven dazu und kann so oft nachnehmen, wie man möchte (wobei die Portionen das in der Regel nicht zulassen).
Im Restaurant trafen wir Mudi, der nach dem Essen allerdings nach Hause ging (er kam gerade vom Yoga). Mit Ori ging ich noch in der Stadt spazieren und wir besuchten eine Jazzbar, wo wir noch ein Bier tranken (er ein kleines, ich ein großes- wieso trinkt hier niemand? Ach ja, stimmt- es ist so sch*** teuer).

Alexander- Bier, schmeckt wie Becks, gleiche Größe, Barpreis 6 Euro!


Anschließend fuhren wir per Taxi zurück, ich zu Mudi, er zu seiner Ma, wo er wohnt, bis er in seine neue Wohnung einziehen kann. Bei der Adresse angekommen rief ich Mudi an, dessen Handy aber aus war, aah! Zum Glück konnte ich seinen Nachnamen herausfinden und mit Hilfe des netten Portiers (oh ja) seine Wohnung ausfindig machen.
Mudi hatte noch Besuch, Naama, ursprünglich aus Kfar Saba (fasst man es, sie war auf der High School mit Zach) und wir unterhielten uns, dann brachte Mudi sie nach Hause, ich duschte und wurde in mein eigenes Zimmer gebracht; das Apartment gehört Mudis Bruder, der allerdings in Wien wohnt und das Apartment aus Bequemlichkeitsgründen (und für Mudi) behält. Mudi war gerade arbeitslos geworden und auf Jobsuche, allerdings schien er ein wenig Antriebslos diesbezüglich.
Am nächsten Morgen verließ ich das Apartment nach einem Kaffee (okay, Morgen bedeutet 12 Uhr) und machte mich mit einer Straßenkarte auf, Tel Aviv zu erkunden. Ich lief zunächst ein bisschen planlos gen Norden, bevor ich dann südlich Richtung Rotschild-Boulevard und Florentinerviertel lief. Mittags aß ich einen fantastischen Salat mit Kichererbsen und Sesam in einer Kette namens Aroma, die vor allem Kaffee und sowas verkauft, aber auch leckeren frischen Lunch und 10000000 mal geiler als McDonald's.
Anschließend ging ich ins Florentinerviertel, wo sich ein Hostel befindet (Florentine Hostel...), in dem ich vielleicht im Januar aushelfen kann auf Hand-gegen-Koje-Basis. Sah nett aus von außen, ich ging aber weiter nach Jaffo, das ja direkt an Tel Aviv anschließt. Außerhalb der Innenstadt ging ich in die Altstadt und war vollkommen begeistert. Wahnsinn, ist das schön hier!!! Und alles ein bisschen mystisch/astrologisch angehaucht. Auf der Wunschbrücke finden sich zum Beispiel die 12 Sternzeichen; man muss sein eigenes berühren und auf's Meer schauen - wenn man sich dann etwas wünscht, geht es in Erfüllung. So sagt man. Mal gucken, was draus wird; ich hab's natürlich auch gemacht.
Am Strand zwischen Jaffo und Tel Aviv machte ich erstmal eine Zigarettenpause, ich war seit mehr als 4 Stunden fast ununterbrochen unterwegs. Die Sonne ging langsam unter; ich zog meine Schuhe aus und ging am Strand entlang Richtung Norden (wobei ich sorgsam Davids Posten vermied). Am Ende der Promenade bog ich ab und ging zurück zum Apartment.

Soo viel bin ich gelaufen!!

Recht fertig nach einem 6-Stunden-Marsch kam ich an, fand aber Mudi nicht vor, der in einer Bar mit seinem Cousin saß. Als ich mit ihm telefonierte, kam Mudis Vater, der die Wohnung aufschloss und Mudi seinerseits anrief, ziemlich wütend. Von meiner Anwesenheit schien er auch nicht sehr begeistert. Er ging recht bald wieder.
Mudi und sein Cousin kamen und nahmen mich mit zum Haus von Mudis Eltern, wo diese die frisch Angetraute des Cousins kennen lernen sollten. Eigentlich eine sehr intime Situation, ich versicherte Mudi 10 Mal, ich müsse nicht mitkommen, aber er bestand darauf. Ich unterhielt mich mit dem Cousin, seiner Frau und Mudis Schwager, die alle sehr nett waren, aber die Situation war schon sehr komisch. Der Vater ignorierte mich vollkommen und es schien, dass Mudi mich nur mitgebracht hatte, um seine Familie zu nerven. Na danke. Zum Glück hatte ich Mam versprochen, sie anzurufen und zog das Gespräch bewusst in die Länge, um auf dem Balkon der seltsamen Atmosphäre zu entkommen.
Hinterher war es aber noch sehr nett mit dem Cousin und seiner Frau, die anscheinend auch sehr froh war, dem entkommen zu sein, da sie plötzlich um einiges gesprächiger war als zuvor. Wir verabschiedeten sie und gingen zum Kikar Rabin (Rabin-Platz, den gibt es eigentlich in jeder Stadt, seit der damalige Präsident Jitzchak Rabin 1995 von einem ultraorthodoxen Juden erschossen wurde auf Grund seiner Friedensbemühungen, die sich im Oslo-Abkommen manifestieren. Dieser Kikar Rabin ist allerdings besonders, da auf eben diesem Platz der besagte Anschlag verübt wurde; vorher hieß er Kikar Malchey Israel, Platz des Israelischen Königs). Dort trafen wir Sara und Ronen; ich hatte mit Sara über Couchsurfing Kontakt gehabt, sie hate die ersten Jahre ihres Lebens in der Schweiz verbracht und spricht fließend Deutsch und - ääh - Schweizerdeutsch! Beide waren sehr witzig, aber weil sie am nächsten Tag arbeiten mussten, blieben wir nur auf ein Getränk. Da ich aber nur noch eine Nacht bei Mudi schlafen konnte, bot Sara mir an, am nächsten Tag zu ihr umzuziehen, was ich gerne annahm. Hach, Couchsurfing!
Am nächsten Morgen wachte ich mit Kopfschmerzen auf und legte mich darum nach dem Frühstück nochmal kurz hin. Als ich aufwachte war es 15 Uhr, ich fühlte mich noch immer nicht gut; wahrscheinlich hatte ich auf meinem Dauermarsch einfach zu viel Sonne abbekommen (oh, habe ich erwähnt, dass hier jeden Tag zwischen 25 und 30 Grad sind und es seit ich hier bin nur ein Mal ganz früh morgens geregnet hat?). Ich verabschiedete mich von Mudi und nahm einen Bus ins Florentinerviertel, wo ich mich mit Rafi und Noam von Florentine Hostel in selbigem verabredet hatte. Rafi war beschäftigt und zeigte mir den Weg zur Dachterasse, wo ich mich mit den anderen Hostelgästen unterhielt, eine witzige Mischung aus vor allem Amerikaner_innen und Deutschen. Ich sprach länger mit Noam und Matze aus Berlin, der derzeit volunteerte, das Hostel wirkt auf jeden Fall sehr entspannt, aber (nennt mich verrückt oder erwachsen oder was auch immer), ich glaube, ich habe mehr Lust, auf einer Farm zu arbeiten, als 1 Monat Dauerparty in Tel Aviv zu betreuen (wobei ich aber noch keine Entscheidung getroffen habe: Tel Aviv ist einfach zu perfekt!). Nach etwa 2 Stunden fuhr ich wieder mit dem Bus (ich kenn' mich schon mega aus, Mann!) zu Saras Wohnung, wo ich auf ihren Mitbewohner Ron traf, ebenfalls ein netter Couchsurfer mit einem im positiven Sinne schrägen Humor. Sara kam kurze Zeit später, nachdem sie geduscht hatte, kochte sie Nudeln mit Soße (während ich faules Stück mit Caro telefonierte), aber nach dem Essen machte ich wenigstens den Abwasch. Anschließend fand Sara im Kühlschrank eine Flasche Campari, und wenngleich wir keinen Orangensaft hatten, wagten wir uns todesmutig an Campari mit Eis. BAH! Wir mischten schließlich aus Zitrone, Wasser und Zucker eine Mischung, die wir dem Getränk beimischten, sodass es tatsächlich trinkbar war. Gegen 11 gingen wir ein Bier trinken mit Ron und seiner Freundin (ich sollte anfangen, mir alle Namen aufzuschreiben, ich schäme mich), später kamen noch 2 weitere Freunde der beiden dazu. Mit einem der beiden, Amir, gingen wir noch weiter in eine andere Bar, wobei wir auf dem Weg einen Bekannten von Amir in einer Tourikneipe trafen (vor der Tür stand ein Bierpong-Tisch, extra mit Löchern für die Gläser!). Von diesem wurden wir zum Schnapstrinken genötigt, ein sehr leckerer Espressolikör, kann ich nur empfehlen. Im "Barabara" schließlich blieben wir bis 4, die Musik war eine witzige Mischung aus Rock-Klassikern und Linkin Park, die Stimmung war super, die meisten waren um einiges betrunkener als wir. Kurz bevor wir gehen wollten, kam einer der Jungs vom Nebentisch zu Sara und teilte ihr mit, 2 seiner Kumpel stünden auf sie, sie solle sich doch bitte einen aussuchen. Nach kurzer Verwirrung tat sie das, Facebook-Daten wurden ausgetauscht (jaja, 21stes Jahrhundert und so). Auf dem Rückweg aßen die beiden noch Schawarma in einem Bistro, das Ron "Katzenfutterladen" nennt. Alle hungrigen Nachtschwärmer schien es dorthin zu ziehen, und ich war beeindruckt von dem Mann hinterm Grill (wie nennt man den? Koch? Zubereiter? In Deutschland heißt der einfach Dönermann), der ganz alleine in Windeseile 20 Bestellungen bearbeitete.
Zurück vor Saras Haus in der Dizengoffstraße (mitten im Zentrum, und dann noch so eine schöne Wohnung!) verabschiedeten wir uns von Amir und ich bezog mein Nachtlager, ganz im Sinne des Erfinders der Online-Community die  - sehr bequeme - Couch.
Morgens (okay, mittags) machten Sara und Ron Israelisches Frühstück: Salat, Rührei mit Tomate, ein spezielles Schabattbrot (Challah), Tahina (Sesampürree mit Knoblauch, Zitrone, Öl und Gewürzen) und dem bulgarischen Käse mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen. Wow, bestes Frühstück ever! Nachdem ich mir den Abwasch erkämpft hatte, um wenigstens etwas zu tun, chillten wir auf dem Sofa (Sara schlief direkt ein), bevor ich mich wieder zum Rabin-Platz aufmachte, von wo ich den Bus zurück nach Rishon nehmen sollte. Auf dem Weg kaufte ich ein einem kleinen Laden ein paar Lebensmittel; der Schabatt beginnt Freitag nachmittags und endet erst Samstag abends; in dieser Zeit haben alle Läden zu (naja, in Tel Aviv nicht ganz alle, aber in den meisten Städten), es fahren keine Busse, nur vereinzelt Sammeltaxis.
Dror holte mich von der Busstation im Stadtzentrum ab. Bei ihm zu Hause aßen wir, was seine Oma gekocht hatte (schon praktisch, wenn die ganze Familie um einen herum wohnt) und sahen Hangover 2 im Fernsehen.

Heute, am Schabatt, habe ich eigentlich nichts gemacht, wie es sein soll; ich habe ziemlich lange an diesem Blog geschrieben, Wäsche gewaschen und mich über die schwachsinnige Entscheidung des Nobelpreis-Komitees aufgeregt, der EU (!) den Friedensnobelpreis zu verleihen! In diesem Sinne (nicht selbstgeschrieben, sondern von Facebook):

"Liebes Nobelpreis-Komitee,
heute wurde ich durch die Medien darüber informiert, dass mir der Friedensnobelpreis 2012 verliehen wurde. Mit mir ca. 499 Mio. andere Mensch
en in verschiedenen Staaten, aber eben auch mir.
Deshalb erlaube ich mir, Ihnen mitzuteilen, dass ich die Annahme des Friedensnobelpreises verweigere.
- Weil ich in einem Land lebe, in dem Konzerne an Kriegen weltweit
verdienen, und zwar mehr als in jedem anderen EU-Land. So lieferte "Deutschland allein zwischen April 92 und April 94 - trotz Embargo - Waffen im Wert von 320 Mio. Dollar an Kroatien" (Quelle: "DER SPIEGEL" 32/94).
- Weil ich in einem Land lebe, dessen damaliger Außenminster Hans-Dietrich Genscher (FDP) durch die von ihm massiv voran getriebene Anerkennung von Kroatien und Mazedonien als Nationalstaaten entscheidend zum Jugoslawien-Krieg beigetragen haben. Zudem die Lügen des späteren Kriegsministers Rudolf Scharping (SPD), und die neue Auschwitz-Lüge des damaligen Außenministers Joseph Martin Fischer (Grüne).
- Weil ich in einem Land lebe, dessen Regierung eine hohe Verantwortung dafür trägt, dass Menschen auf der Flucht an den EU-Außengrenzen oder auf offenem Meer zu Tode kommen. Und die verantwortlich ist für die miserablen Bedingungen, unter denen Flüchtlinge in diesem Lande zu leben gezwungen sind.
- Weil ich in einem Land lebe, dessen aktuelle Regierung dafür verantwortlich ist, dass Armut und Verzweiflung in anderen (europäischen) Staaten in unglaublichem Ausmaß zunehmen, die Menschen Lohn und Brot, das Dach überm Kopf und schließlich auch den Lebensmut verlieren.
Das und noch ein paar Gründe mehr veranlassen mich dazu, auf diesen Preis zu verzichten. Nett, dass Ihr an mich gedacht habt, aber für mich ist das nix. Frieden ist für mich mehr als die Abwesenheit von Krieg - und selbst das ist nicht in allen europäischen Staaten garantiert.
Was ich eigentlich sagen wollte:
Ich nehme den Preis nicht an!!!
MfG
Frauke Seebass
PS: Damit sie auf dem Ding nicht sitzen bleiben, würde ich vorschlagen, den Preis an Stelle von mir an den kurdischen Kriegsdienstverweigerer Halil Savda zu verleihen, der seit dem 1. September 2012 ca. 1.300 km per Pedes in dem Militärstaat Türkei zurücklegt, um für den Frieden und gegen Zwangswehrdienst zu demonstrieren."


Morgen fahre ich nach Haifa, der Ernst des Lebens beginnt!

Hier noch ein paar Eindrücke von Jaffo:

Wunschbrücke

Dattelpalmen 

Sonnenuntergang am Strand von Jaffo















Monday, October 8, 2012

השבוע הראשון - Die erste Woche

So schnell geht das- die erste von etwa 22 Wochen in Israel ist bereits vorbei! Jetzt sitze ich in Drors Wohnzimmer und komme endlich dazu, etwas darüber zu schreiben- aber von Anfang an.

Dror ist der Bruder von Rotem, einer israelischen Freundin, die in Berlin lebt (und liebt). Ich kenne ihn von seinen Besuchen in Deutschland und er bot heldenhaft an, mich während meiner Zeit vor Beginn des Semesters in Israel bei sich aufzunehmen. Er wohnt in Rishon le Ziyyon, unweit Tel Aviv (nun ja, hier ist eigentlich nichts weit von einander weg, außer vielleicht Eilat von den Golanhöhen). Dror war es auch, der mich letzten Dienstag morgen um 4 vom Flughafen Tel Aviv International in Lod abholte. Mit Sekt saßen wir noch bis halb 8 auf dem Balkon, weshalb wir auch bis nachmittags schliefen. Ich kam genau zur Woche des Sukkot, ein Feiertag, an dem die religiösen Juden kleine Holzhütten im Vorgarten aufstellen und alle Mahlzeiten darin zu sich nehmen; im Idealfall schlafen sie sogar darin. Die Restaurants haben auch oft diese Sukkot (Einzahl ist Sukka), damit auch religiöse Juden dort essen. In Jerusalem sieht man sie überall, sonst eher vereinzelt. Mehr Infos zum Laubhüttenfest an üblicher Stelle. 
Nach einem Kaffee fuhren wir in die Stadt, um mir eine israelische Simkarte zu besorgen (ich habe einen super Tarif, mit dem ich umsonst ins deutsche Festnetz telefonieren kann, also her mit den Nummern!). Anschließend liefen wir ein bisschen herum, kauften Obst und gingen später in einem kleinen Restaurant direkt am Meer Pizza essen. 

Mittwoch fuhren wir nach Caesaria, die von Herodes erbaute Hafenstadt, wo wir Rotem, ihren Verlobten (ohoo) Thies und ihre Eltern, sowie Bruder Ronen, trafen. Auf der alten Anlage für Pferderennen boten Kinder, größtenteils mit geistiger oder körperlicher Behinderung, eine von der Geschichte inspirierte Pferdeschau. Anschließend gingen wir Mittagessen, wieder direkt am Meer (naja, seht euch die Karte an: Fast alles in Israel liegt irgendwie am Wasser). Wir trugen alle witzige Hüte gegen die Sonne. Die Eltern bezahlten alles und Drors Mutter lud mich ein, jederzeit bei ihnen vorbei zu schauen, sie bot mir sogar einen Schlüssel an! Wahnsinn.
Rotem und Thies fuhren an diesem Abend nach Jerusalem und ich schloss mich spontan an, Rotems Freundin Oznan bot an, mich aufzunehmen. Angekommen bei Oz gab es Burekkas, kleine Teigteilchen, Bier und viel zu lachen. Thies und Rotem wohnten in einem Hotel und verabschiedeten sich um 9, Oz und ihre Mutter fuhren mich noch ein bisschen herum und ich ging mit Oz noch ein Bier in einer coolen Bar trinken. Neben Bier und Gin Tonic tranken wir auch Arag, den landesüblichen Schnaps, den uns der Barmann ausgab. Oz ließ mich überhaupt nichts bezahlen und ich wusste gar nicht, wie ich mit dieser Großzügigkeit umgehen sollte. Ich versprach aber, mich in Berlin zu revanchieren!

Wir schliefen bis mittags am nächsten Tag und mit leichten Kopfschmerzen machte ich mich nach einem Kaffee auf Richtung Altstadt. Eine Tram fuhr direkt dorthin, ich kaufte mein Ticket auf Englisch und half einer Israeli (true story), ihres zu kaufen. Vom Mount Herzl ging es also nach unten zum Damaskus-Tor, einem der vielen Eingänge zur Altstadt. Mit einem Gefühl, heilige Hallen zu betreten, trat ich durch das Tor - und fand mich inmitten eines arabischen Marktes! Eine Treppe führte nach oben, und sie war gesäumt von Ständen voller Obst, Gemüse, Süßigkeiten, billigen Klamotten und so weiter. Das ist die heiligste Stätte von drei (!) Weltreligionen?? 

Jerusalem

Nun gut, ich ging also bis nach oben und kam ans Jaffo-Tor. Von dort konnte man für eine Spende von 10 Shekel (2 Euro) auf die Stadtmauer; ich begann einen Rundgang. Nach etwa einer halben Stunde wurde ich etwas nervös- ich hatte noch nicht einmal einen Blick auf den Felsendom erhascht, dabei war ich seit etwa 1,5 Stunden in der Altstadt! Nach weiteren 20 Minuten fand ich, was ich suchte: Vor mit erstreckten sich der berühmte Felsendom mit der goldenen Kuppel und die Al-Aqusa-Moschee. Ich verließ die Mauer hier und folgte den Schildern zur Kottl, der Klagemauer. Auf Grund des Feiertages war es sehr voll, ich musste ewig warten an der Kontrollstation, wo man seine Taschen zeigen und durch einen Metalldetektor gehen muss. An dieser Stelle werden Männer und Frauen getrennt.
Ich blieb nicht lange (es ist nun mal erstmal nur eine Mauer), dann verließ ich das Innere der Stadtmauer und lief bergab, bahnte mir meinem Weg, schließlich wieder bergauf und endlich wieder am Jaffo-Tor. Als ich das Damaskus-Tor verließ, war ich etwa 4 Stunden gelaufen und mittlerweile ziemlich fertig. 
Die Tram brachte mich zur Busstation, relativ problemlos kaufte ich ein Ticket und stieg in den Bus nach Rishon. Nun brachte mich die Angewohnheit meiner Blase, immer dann eine Toilette zu benötigen, wenn ich gerade nicht mehr die Möglichkeit dazu habe, wieder einmal in Bedrängnis; dazu hatte ich keine Jacke dabei und durch das A/C im Bus waren etwa 15 Grad. In Rishon stiegen alle Leute aus, bis auf mich und einen anderen. Da der Busfahrer kein Englisch sprach, erklärte ich ihm mühsam, dass ich zur neuen Busstation müsse. Als der andere Fahrgast schließlich auch ausstieg, waren es nur noch wir beide, und er fragte mich auf Hebräisch über meine "Whereabouts". Vor mich hin wippend erzählte ich von Haifa, von Rishon und Jerusalem. Als wir endlich (eeendlich) die Station erreichten, wollte er noch kurz mein Alter und meinen Beziehungsstatus erfragen, aber mit einem verzweifelten "yesh li PIPI" durfte ich dann endlich gehen. Aber immerhin- mein Hebräisch klappt schon besser als gedacht! Zurück bei Dror (ich fand die Straße mit einigen Schwierigkeiten- ich traf die einzigen zwei Israelis, die kein Englisch können!) aßen wir und sahen noch einen Film, dann ab ins Bettchen!

Freitag, der Tag vor Schabat. Wir standen spät auf und fuhren nachmittags nach Yaffo, das zu Tel Aviv gehört und ebenfalls am Strand liegt. Dort gingen wir eine Weile spazieren und schließlich "Toast" essen, was hier ein großer Weizenbagel (wie Simit) mit verschiedenen Belägen und Käse ist, der in einem Sandwichtoaster getoastet wird. Anschließend sahen wir uns den Flohmarkt an. Ich wollte eine Tasche kaufen, doch es stellte sich heraus, dass genau diese Tasche der Verkäuferin gehörte (Mist!). Abends fuhren wir nach Rehovot, wo wir mit Drors Familie inkl. Onkel und Tanten und Cousins und Cousinen zum Schabattessen eingeladen waren. Alle Männer trugen Kippas und standen, während Drors Vater ein Gebet vorliest. Dann geht ein Becher süßer Wein herum, erst die Männer nach Alter, dann die Frauen nach Alter, schließlich die Kinder (die, die wollen). Dann wird das Brot auf die gleiche Art gesegnet, jeder isst etwas Brot und dann kommt das Essen, verschiedene Salate, Dips, ein bestimmtes Sesambrot, Humus, Nudeln, Reis, Fleisch, alles in kleinen Schälchen über den Tisch verteilt. Anschließend Kuchen, Nüsse, Süßigkeiten, am Schabbat dürfen die Kinder alles. Anschließend spiele ich mit der Tante und den kleinen Cousins und Cousinen Buchstaben-Memmory, natürlich mit dem Hebräischen Alphabet. 
Später treffen wir noch einen Freund von Dror, Daniel, der einen Monat in den USA war, und einige Freunde von ihm in einer Bar. Wir kommen recht spät, die anderen gehen schon recht bald, am Ende bleiben noch wir drei übrig, wir sprechen Englisch, wir diskutieren einen Zwischenfall vom Nachmittag:

Am Brunnen in Yaffo spielte ich mit dem Schaum, hatte Spaß, wir waren die einzigen am Brunnen, neben uns eine recht viel befahrene Straße, einige Meter weiter der Strand. Auf einmal sagte Dror zu mir, diese Leute seien nicht sicher, er wolle gehen. Ich sah mich um; zwei afrikanisch aussehende Teenager fuhren mit einem Fahrrad am Brunnen herum und lachten über den Schaum. Ich verstand nicht und fragte nach. Er sagte, die illegalen Einwanderer aus Afrika seien ein Problem, all die Sudanesen, es gäbe viele Überfälle, er wolle nur sicher gehen. Er erzählte von anderen Zwischenfällen, die es gegeben hat, alle haben davon gehört, alle wissen es, ich sei naiv, wenn ich das nicht ernst nähme. Mir blieb fast die Luft weg. Ich dachte darüber nach, aber ich bleibe dabei: So ein verkackter rassistischer SCHWACHSINN! Abgesehen von diesem Bullshit "alle armen Schwarzen klauen" noch dieser Blödsinn "die gehören hier nicht hin", und das in einem Land wie Israel! Als ob die Flüchtlinge mal eben einen kleine Spaziergang nach Israel machen, um hier den Einheimischen ein Stück von Kuchen wegzunehmen. Dror (und auch Daniel) verstand meine Argumentation nicht und blieb bei seiner "du bist ja so naiv"- Schiene. Ich hoffe, ihr seht das anders.
Samstag, Schabbat. Wir machen den ganzen Tag nicht viel, hängen rum, so wie es sein soll am heiligen Ruhetag. Gegen späten Nachmittag fahren wir nach Tel Aviv und holen Rachel ab, eine amerikanische Jüdin (24), die kürzlich die "Aliyah" gemacht hat, will sagen nach Israel eingewandert ist, wie es jedem Juden und jeder Jüdin auf der Welt gestattet ist. Zusammen fahren wir nach Haifa, das etwa 1,5 Stunden entfernt liegt. Hier findet in der Woche von Sukkot das International Film Festival statt, wir haben Karten für eine Deutsche und eine Amerikanische Produktion (für hebräische Filme reicht mein Wortschatz dann doch noch nicht). Vor dem Film gehen wir essen, Rachel ist Veganerin, wir essen beide Salat, ich allerdings mit bulgarischem Käse drin (so heißt Schafskäse hier, gwina bulgarit). Anschließend treffen wir Ziv, den ich über Couchsurfing kennen gelernt habe, er hat 3,5 Jahre in Österreich gelebt und spricht fließend deutsch. Wir gehen über den kleinen Kunstmarkt auf dem Festivalgelände, Ziv kauft ein Bild, dann gehen wir zum Kino. Der Film heißt "Ende der Schonzeit" und handelt von einem deutschen Paar, das 1942 einen Juden bei sich versteckt auf einem Hof an der Schweizer Grenze, sehr sehr sehr zu empfehlen. Die Regisseurin, Franziska Schlotterer, war persönlich anwesend und ich sprach hinterher kurz mit ihr.
Mit Drors Freund Gal und einigen Freunden von ihm gingen wir anschließend noch kurz etwas trinken, es war schon spät. Dror und Rachel schliefen bei Gal, ich bei Ziv da Gal nur Platz für 2 hatte. Siv hatte eine riesige Dachterrasse auf dem Berg Carmel, wir tranken einen Likör (sowas wie Baileys) aus Gläsern, die nur aus Eis bestanden (Eiswürfelgläser, wie cool ist das!?), dann bekam ich mein Bett im Wohnzimmer und wir gingen schlafen.

Nach einem Frühstück am Sonntag brachte Ziv mich zur Bushaltestelle und ich sollte die anderen in der Stadt treffen. Nachdem ich (wiedermal auf Hebräisch, wieso können Busfahrer hier kein Englisch?) den Weg gefunden hatte, zeigte sich, dass mein Handy die Hausnummer falschrum angezeigt hatte (92 statt 29), weshalb ich erst einmal eine Stunde in der Gegend herum lief, bis ich den Humus-Laden gefunden hatte, an dem wir uns treffen sollten. In diesem Fall war Hebräisch quasi überlebenswichtig, und ich war froh, doch schon recht gut klar zu kommen. In dem Moment, in dem ich das Restaurant erreichte, schrieb Dror mir, er sei schon wieder bei Gal, ich solle doch auch kommen. Wir machten schließlich aus, dass er mich ein einer Stunde abholen würde, ich hatte keine Lust auf noch mehr Bus fahren und lief noch ein bisschen herum. Später wollte ich in einem arabischen Imbiss ein Falafel-Sandwich kaufen. Die beiden Besitzer waren sehr nett, unterhielten sich auf Englisch mit mir und ließen mich Vorspeisen mit viiiiel Knoblauch probieren, gaben mir Limonade und schenkten mir am Ende sogar die Falafel, sodass ich völlig perplex ohne einen Schekel bezahlt zu haben den Laden verließ. Wahnsinn!
Dror holte mich ab und wir fuhren zum Kino, um Anna Karenina zu sehen, ebenfalls sehr empfehlenswert, eine Mischung aus Film und Theaterstück, sehr schön gemacht. Zurück in Rishon fuhr Dror noch nach Tel Aviv zu einem Date, ich nutzte seine Abwesenheit für einen Großputz als eine Art Dankeschön dafür, dass ich hier so lange wohne (wow, 3 Stunden, eine Klischee- Jungs WG, eigentlich ganz schön ekelig ;)).

Am nächsten Mittag kam er zurück, es war Simchat Thora, ein weiterer Feiertag, an dem der Beginn der Thora gefeiert wird, ein neuer Zyklus beginnt. Zu meinem Erstaunen bemerkte er meine Putzaktion, die ich hinter einem Cola-Unfall zu tarnen versucht hatte, und freute sich darüber. Ich hatte Angst gehabt, er würde es als Einmischung verstehen oder sowas, aber zum Glück war dem nicht so.
Wir fuhren zu Drors Cousin, wieder war die ganze Familie da, wir kamen verspätet zum Barbecue, auch Rotem war da.
Später fuhren wir zur Oma, die leider Alzheimer hat und nicht viel um sich herum mitbekommt. Sie hat eine philippinische Haushaltshilfe, die mir für die Synagoge ein Kleid lieh (meine Knie waren nicht bedeckt, Schande!). Dort blieben wir nur kurz, die Kinder bekamen Süßigkeiten (alle fröhlichen Feste werden hier süß gefeiert, man sagt auch "Chag sameach ve'metuka", glückliches und süßes Fest) und die Männer tanzten im (separaten) Raum mit den neuen Thora-Rollen und sangen dazu.
Mit Dror fuhr ich danach nach Holon, Daniel war auch wieder dabei, bei einem Freund saßen wir auf der Dachterrasse, rauchten Shisha und aßen Pizza. Er hatte einen deutschen Schäferhund, der früher in der Armee war, und der auch "Platz" konnte. Zum Spaß sagte ich zu ihm "Fass!" als er neben Dror saß. Nichts passierte, aber unser Gastgeber war sichtlich geschockt, da der Hund diesen Befehl in seiner Armeezeit tatsächlich beherrscht hatte. Ich entschuldigte mich 1000 Mal, aber er nahm es mir nicht übel, war nur froh, dass nichts passiert war. Seinen Namen habe ich leider vergessen, aber er war ziemlich witzig und achtete darauf, dass die anderen nicht zu viel Hebräisch sprachen. Seine Freundin Chen studiert auch in Haifa, an der Technion, wir tauschten Nummern aus. Es war ein sehr witziger Abend.

Nun sitze ich hier, es ist gleich 3 Uhr. Morgen fahre ich für ein paar Tage nach Tel Aviv, und Montag geht's richtig los mit der Uni. Ooh, ich freu mich! Wahnsinn, schon eine Woche. Wahnsinn, erst eine Woche. Ich hab euch lieb!



Die coolste Idee für warme Tage: Man nehme einen Springbrunnen und eine Familienpackung Shampoo!


Am Strand von Yaffo <3

Limonana - Hier ein Rezept (passt besser zu sonnigem Wetter, aber man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben).

Ankunft

Müüüüde!! Um halb 4 endlich aus dem Flieger, Gewitter in der Luft, Blitze vor den Bullaugen-Fenstern des AirBaltic Fliegers... Immigration ist erstaunlich entspannt, das Studentenvisum tut sein Übriges. Gepäck, durch den Exit, da steht Dror, auf seinem T-Shirt steht "I'm in Miami, Bitch!", draußen ist es immer noch ziemlich heiß und stickig. Er nimmt meinem Koffer und will auch meinen Rucksack, ich wehre mich erfolgreich. Auf zum Auto, ca. 20 Minuten Fahrt nach Rishon le Ziyyon, wo er in einer 3er-WG wohnt. Wir setzen uns auf die Terrasse, trinken Champagner (!) und sehen der Morgendämmerung zu. Ich bin in Israel!!! Unglaublich.